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Eco

Sonntag, 2017-02-05 | 23:14:08 CET

Mit der Krise des Begriffs der Gemeinschaft entsteht ein hemmungsloser Individualismus, in dem niemand mehr Weggefährte der anderen ist, sondern nur noch Gegner, vor dem man sich hüten muss. Dieser »Subjektivismus« hat die Grundlagen der Moderne unterminiert und brüchig gemacht, so dass eine Situation entstanden ist, in der sich mangels fester Bezugspunkte alles mehr oder minder verflüssigt. Man verliert die Gewissheit des Rechts (die Justiz wird als Feindin empfunden), und die einzigen Lösungen für das Individuum ohne Bezugspunkte sind das Auffallen um jeden Preis, das Sich-Zeigen als Wert ( …) sowie der Konsumismus, das hemmungslose Konsumverhalten.

Umberto Eco über die »Die flüssige Gesellschaft« (in »Pape Satàn«, Hanser), geschrieben zu Zeiten von Facebook, aber deutlich vor Trump. Eco: ein enorm kluger Kopf. Tragisch, ist der Mann im Februar letzten Jahres gestorben. Er hätte noch einiges beizutragen gewusst.

 

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